Unsere Alltags-Tipps auf einen Blick
Künstliche Intelligenz, genau genommen Chatbots, haben sich längst im Arbeitsalltag und im privaten Leben als Werkzeug etabliert. Im Team von LWsystems nutzen wir KI dort, wo sie uns wirklich unterstützt: beim Verstehen komplexer Themen, bei Recherchen oder kleinen technischen Hürden. Wir haben fünf Mitarbeiter gefragt, wie sie Chatbots einsetzen – und was ihre bestens KI-Hacks sind …

1. Hack

Eine Thematik durch kluge Prompts besser begreifen
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von Florian Obst, Anwendungsentwickler
Wenn ich mir vom Chat-Bot etwas erklären lassen möchte, wünsche ich mir eine möglichst konkrete Antwort. Dafür setze ich die RZK-Methode (s.u.) ein.Wer beispielsweise „Erklär mir, was ein Atom ist“ promptet, füttert ChatGPT und Co. mit einem unspezifischen Befehl zu einer Begrifflichkeit, die man selbst noch nicht versteht. Die Antwort ist zwar (hoffentlich) korrekt, in der Regel aber sehr unpräzise. Denn die KI kennt meine impliziten Gedanken nicht.
Dagegen hilft es, den Prompt auf Basis der RZK-Methode (Rolle, Ziel, Kontext) zu formulieren:
- Rolle: Du bist Physiklehrer, der komplexe Themen mit einfachen Analogien erklärt.
- Ziel: Ich möchte das Konzept eines Atoms wirklich verstehen, nicht nur auswendig lernen.
- Kontext: Ich bin neu in Physik und lerne am besten mit Bildern und Beispielen aus dem Alltag.
Das Ergebnis: deutlich verständlichere, greifbare Erklärungen, die auf den persönlichen Wissensstand zugeschnitten sind.
Mein Fazit: Wer präzise fragt und den Hintergrund mitliefert, bekommt von der KI relevantere Antworten und spart am Ende Zeit und Nerven.
2. Hack

Hometrainer mit KI anstatt mit Google recherchieren
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von Ansgar Licher, Geschäftsführer
Wir wollten uns ein Ergometer und einen Crosstrainer für zu Hause anschaffen, hatten aber keine Ahnung von Marken, Funktionen oder Qualitätsunterschieden. Wir wussten nur: Beide Geräte sollten für Körpergrößen bis zwei Meter geeignet sein. Statt uns durch Foren und Produktbewertungen zu kämpfen, habe ich Claude AI genutzt.
Ich habe mich Schritt für Schritt herangetastet:
- Zuerst ließ ich mir Vor- und Nachteile von Crosstrainern vs. Ergometern erklären.
- Dann fragte ich nach empfehlenswerten Marken für robuste, studioähnliche Geräte.
- Schließlich prüfte ich, welche Modelle für große Menschen geeignet sind, inklusive wichtiger Hinweise zu Deckenhöhe, Einstellmechanik und Pulskontrolle.
Das Ergebnis: Am Ende hatte ich eine konkrete Liste mit Geräten, dazu ausführliche Bewertungen und das alles klar gegliedert, sachlich sowie nachvollziehbar. Ich habe die Infos in ein PDF exportiert und wir konnten gemeinsam in Ruhe entscheiden.
Mein Fazit: Ich bin über das Anpassen der Prompts schnell von „keine Ahnung“ zu „wir kaufen dieses Modell“ gekommen. Die KI war nicht nur Recherchehilfe, sondern Entscheidungshilfe.
Extra-Tipp: Wer mit dem Ergebnis der KI zufrieden ist, kann am Ende fragen: „Welcher Prompt wäre von Anfang an ideal gewesen, um genau dieses Ergebnis zu erzielen?“. Dann erhalten Sie den ausgefeilten Prompt und können daraus ein Learning für das nächste Mal ziehen.
Der ideale Prompt:
„Ich suche einen hochwertigen Crosstrainer und ein Ergometer für das Heimtraining. Wichtige Kriterien:
- Qualität auf Studio-Niveau, keine einfachen Heimtrainer-Geräte
- geeignet für sehr große Menschen (bis 2m Körpergröße)
- Polar-Brustgurt-Kompatibilität zwingend erforderlich
- Budget: bis ca. 1.000 Euro pro Gerät
- hohe Belastbarkeit und Stabilität wichtig
Bitte recherchiere konkrete Gerätemodelle mit technischen Spezifikationen, Preisen und begründe, warum diese Geräte für meine Anforderungen optimal sind. Achte besonders darauf, ob die Schrittlänge/Sattelhöhe für zwei Meter Körpergröße wirklich ausreicht.“
In diesem Prompt sind laut Claude AI alle Schlüsselinformationen sowie spezifische Prioritäten benannt. Es gibt eine klare Aufforderung zur Recherche. Die Forderung nach der Begründung „warum“ führt detaillierteren Analysen. Zudem wird Körpergröße als potenzielles Problem direkt adressiert.
3. Hack

Hilfe beim Absturz der Homebanking-Software
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von Martin Werthmöller, Geschäftsführer
Seit Jahren setzen wir bei LWsystems die Software Moneyplex für Homebanking ein. Normalerweise läuft sie zuverlässig, doch nach einem unerwarteten Absturz ließ sie sich nicht mehr starten. Tagelang blieben die Versuche, den Support zu erreichen, erfolglos. Gespräche mit anderen Anwendern zeigten: Das Problem war kein Einzelfall. Statt mich durch Foren zu klicken, habe ich Claude AI gefragt, was hinter der Situation steckt und welche Alternativen es geben könnte.
Das Ergebnis: Die Antwort lieferte einen Überblick über aktuelle Diskussionen, klare Einschätzungen zur Lage beim Hersteller und eine Liste passender Alternativen mit Vor- und Nachteilen. So erhielt ich in kurzer Zeit ein realistisches Bild der Situation und eine Grundlage für Entscheidungen.
Mein Fazit: Innerhalb von Minuten hatte ich den Wissensstand sowie ein Stimmungsbild aus unterschiedlichen Foren und konkrete Handlungsempfehlungen. Dafür hätte ich sonst stundenlang suchen müssen.
Der ideale Prompt:
„Es gibt die Homebanking Software Moneyplex, die auch auf Linux läuft. Forenhinweise deuten darauf hin, dass es recht ruhig zu sein scheint beim Hersteller. Der Support scheint nicht mehr zu existieren. Was kannst du darüber herausfinden? Steht die Firma womöglich an der Klippe? Vor allem wäre relevant: Welche Alternativen zu Moneyplex gäbe es als Bankingsoftware für Linux?“
4. Hack

Von KI lernen, wie man etwas selbst herstellt
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von Birgit Schürmann, Sekretariat der Geschäftsleitung
Im Winter soll unser Sonnensegelhalter – ein 2,5 Meter hohes, senkrechtes Stahlrohr – zur Weihnachtszeit eine übergroße Nikolausmütze tragen. Klingt simpel, war es aber nicht, denn online fanden wir unzählige Angebote, aber keine wetterfeste, outdoor-taugliche Version. Nach stundenlangem Suchen war klar: Wir würden entweder etwas maßlos Teures kaufen oder selbst Hand anlegen. Ich fragte Claude AI also nach Tipps und Anleitungen zum Selbernähen.
Das Ergebnis: Die KI lieferte sofort kostenlose Schnittmuster, Hinweise zu wetterfesten Stoffen, das passende Nähzubehör und Bezugsquellen mit Preisangaben. Besonders hilfreich waren die Hinweise zu Outdoor-Materialien und wasserdichten Nähten – Dinge, an die wir ohne KI nicht gedacht hätten. Jetzt wissen wir genau, wie wir vorgehen müssen und welche Materialien wir brauchen.
Mein Fazit: Ohne diese Recherchehilfe hätten wir weder den Mut noch das Wissen gehabt, das Projekt selbst umzusetzen.
Der ideale Prompt:
„Ich suche eine ca. 1 Meter lange Weihnachtsmannmütze (Nikolausmütze) als Outdoor-Dekoartikel. Die Mütze muss wetterfest und für den Außenbereich geeignet sein. Bitte recherchiere und präsentiere mir:
- Kaufoptionen: Wo kann ich eine solche XXL-Mütze kaufen? Zeige konkrete Anbieter, aktuelle Preise und Verfügbarkeit.
- DIY-Alternativen: Falls Kaufoptionen zu teuer sind
- Kostenlose Schnittmuster und Nähanleitungen für große Weihnachtsmannmützen
- Outdoor-geeignete Materialempfehlungen (wasserdicht, wetterbeständig):
- Roter Hauptstoff (ca. 1,5-2m)
- Weißer Stoff für Saum/Aufschlag (ca. 0,5m)
- Material für Bommel
- Konkrete Bezugsquellen mit Preisen für alle Materialien
- Näh-Tipps für wasserdichte/Outdoor-Stoffe
- Geschätzte Gesamtkosten im Vergleich zum Kauf
- Preis-Leistungs-Vergleich: Kaufen vs. Selbermachen
Fokus auf Deutschland als Standort für alle Empfehlungen.“
Laut Claude stecken in diesem Prompt alle Anforderungen, zudem ist die Anfrage gut strukturiert (selbst kaufen und DIY-Alternativen). Es werden spezifische Details genannt sowie konkrete Erwartungen (Preis, etc.), gleichzeitig gibt es eine geografische Eingrenzung.
5. Hack

Sich von KI überprüfen lassen
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von Thomas Klein, Systemingenieur, Technik und Projekte
In unserem Arbeitsalltag gehört es bei LWsystems dazu, Support-Anfragen per Mail zu bearbeiten. Ich wollte gerne einmal prüfen: Wie gut sind unsere Antworten aus Sicht der KI und was können wir gegebenenfalls optimieren? Denn wir bekommen sehr selten negatives Feedback von unseren Kunden auf unseren Support-E-Mails. Also habe ich Claude AI eingesetzt, um 50 anonymisierte Support-Mails von LWsystems zu analysieren:
- Welche Begriffe können zu Missverständnissen führen?
- Gibt es typische Formulierungen, die wir optimieren könnten?
- Welche Infos fehlen?
Das Ergebnis: Eine Liste mit konkreten Empfehlungen, wie wir unsere Hilfe klarer strukturieren, ein paar Begriffe konsistenter einsetzen und typische Fragen klären, noch bevor sie gestellt werden.
Mein Fazit: Chatbots können einen wertvollen Blick von außen liefern und dabei helfen, routinierte Aufgaben zu verbessern.
Der ideale Prompt:
„Analysiere diese 50 anonymisierten Support-Mails (siehe unten) auf Verständlichkeit, Struktur und potenzielle Schwächen. Achte besonders auf:
- Begriffe, die zu Missverständnissen führen könnten
- fehlende oder unklare Informationen
- unnötige Wiederholungen
- Verbesserungspotenzial bei Tonalität, Klarheit und Aufbau
Gib mir eine Liste konkreter Verbesserungsvorschläge, gruppiert nach Themenbereichen. Bitte berücksichtige dabei, dass die Antworten an Endkunden gerichtet sind und möglichst klar, freundlich und hilfreich sein sollen.“
