Warum „Wird schon gut gehen“ keine gute Strategie ist
Zwischen einem wichtigen Verfassungsurteil gegen Staatstrojaner und einem BSI, das selbst auf Google Cloud setzt, zeigt sich ein altes Muster: Wir verdrängen Risiken, statt Verantwortung zu übernehmen. Warum wir dringend den digitalen Realitätscheck brauchen – und welche Fragen sich Unternehmen jetzt stellen sollten. Testen Sie es selbst – mit unserem LWsystems Quick-Check.

Im Juni 2025 hat das Bundesverfassungsgericht ein wichtiges Urteil gefällt: Der Einsatz von Staatstrojanern wird künftig deutlich eingeschränkt. Das ist ein starkes Signal für die digitale Freiheit – und zeigt, dass unsere rechtsstaatlichen Instrumente funktionieren. Allerdings: Es hat acht Jahre gedauert, bis dieser Prozess abgeschlossen war. Acht Jahre, in denen Unternehmen und Bürger sich in rechtlicher Grauzone bewegten. Wer sich in dieser Zeit allein auf den Gesetzgeber verlassen hat, war angreifbar.
Nutzung von Google Cloud: Sollte nicht gerade das BSI mit gutem Beispiel voran gehen?
Während das Urteil noch nachhallt, wird gleichzeitig publik: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) setzt auf die Google Cloud. Eine Behörde, die für Cybersicherheit zuständig ist, lagert ihre Daten in eine US-Plattform aus – trotz bekannter Risiken durch Cloud Act und Patriot Act. Die Botschaft, die bei vielen ankommt: Digitale Souveränität ist politisch gewollt, wird aber in der Praxis nicht umgesetzt. Ein offener Brief der Open Source Business Alliance (OSBA), den auch LWsystems unterzeichnet hat, bringt es auf den Punkt: Wir brauchen digitale Eigenständigkeit, keine neue Abhängigkeit.
Die Risiken sind bekannt: Warum kommen viele trotzdem nicht ins Handeln?
Dass digitale Abhängigkeiten und eine schlechte Cybersecurity einen in Teufels Küche bringen können, wissen die meisten Entscheider – sowohl in Behörden als auch in Unternehmen. Warum aber verharren so viele in alten Mustern? Die Psychologie spricht hier von kognitiver Dissonanz: Wir verdrängen Risiken, weil das Festhalten am Bekannten bequemer erscheint als die Auseinandersetzung mit unbequemen Wahrheiten. „Das schließt jede Art von Wissen, Meinung oder Überzeugung über die Umwelt, sich selbst oder andere mit ein“, hat es einmal der Sozialpsychologe Leon Festinger auf den Punkt gebracht. Durch ihn wurde die Theorie der kognitiven Dissonanz bekannt. „Wird schon gut gehen“ ist also ein emotionaler Schutzschild, aber keine tragfähige Strategie. Besonders in der IT, wo Sicherheitslücken reale Schäden verursachen.
Quick-Check:
Wie steht es um Ihre digitale Souveränität?
Niemand muss von heute auf morgen seine gesamte IT neu aufstellen. Aber es braucht einen digitalen Realitätscheck – gerade in Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen und zunehmender Abhängigkeiten. Für IT-Verantwortliche bedeutet das: die eigene Infrastruktur bewusst auf den Prüfstand stellen, ob sie den Ansprüchen an Souveränität und Sicherheit wirklich genügt.
Wir von LWsystems haben dafür zehn Fragen zusammengestellt, die Ihnen im Selbst-Check zeigen, wie es um Ihre digitale Souveränität steht: