Google Chrome hat sich inzwischen als deutlicher Marktführer im Bereich Webbrowser etabliert. Laut StatCounter setzen etwa Zweidrittel aller Nutzer inzwischen Google Chrome ein. Firefox (einst marktführend) fristet inzwischen faktisch nur noch ein Schattendasein. Aber in puncto Privatsphäre ist bei Google Chrome Obacht geboten, denn standardmäßig verfolgt und trackt Chrome seine Nutzer, wenn man nichts dagegen tut. Es werden neben Absturzberichten auch Informationen zum Nutzungsverhalten und weitere Details an Google gesendet. Grund genug also, Chrome in seiner Standardkonfiguration sehr kritisch zu betrachten.
In diesem Zusammenhang hat sich bei uns IT-Experten in den letzten Jahren ein Browser als besonders interessante Alternative zu den etablierten Playern hervorgetan: Der Open-Source-Browser Brave. Es basiert auf Chromium (Chromium ist eine quelloffene Variante des Browsers Google Chrome), bietet aber vergleichsweise starke Sicherheits- und Datenschutzoptionen inklusive Blocker für Tracker und Werbeanzeigen. Der Browser läuft auf Windows, Mac, Linux, iOS und Android. Von Haus aus bietet Brave eine Reihe sinnvoller und nützlicher Einstellmöglichkeiten, die das Surfen sicherer und zugleich datenschutzfreundlicher gestalten.
Um die Sicherheit und Privatsphäre noch weiter zu erhöhen, können zusätzliche Browser-Plug-ins installiert werden. Praktischerweise stehen bei Brave alle Plug-ins zur Verfügung, die auch für Googles Chrome Browser existieren. Damit fehlt es also an nichts. Zusätzliche Plug-ins lassen sich allerdings nicht in der mobilen Brave-Version auf iOS und Android installieren. Jedoch sind hier dieselben Browser-Einstellungen wie auf dem Rechner verfügbar, sodass auch mobil und unterwegs ein hohes Maß an Sicherheit und Privatsphäre erreicht werden kann.
Herausforderung bei Plug-ins
Wo Licht ist, ist jedoch bekanntlich auch Schatten. Der Vollständigkeit halber sei daher erwähnt, dass der Browser, wenn Plug-ins über den Google Chrome Store installiert werden, dadurch natürlich eine Verbindung zu Google herstellt. Und dies nicht nur bei der Installation, sondern auch danach, weil Brave automatisch nach Updates der installierten Erweiterungen im Chrome Store sucht. Wer Verbindungen zu Google grundsätzlich vermeiden möchte, muss auf Plug-ins aus dem Chrome Store verzichten.
Out of the Box sind die Standardeinstellungen von Brave nicht geeignet, die Privatsphäre besonders zu schützen oder die Sicherheit zu erhöhen. Hier müssen also zunächst einige Einstellmöglichkeiten ausgeschöpft werden, um das gewollte „Mehr“ zu erreichen. In den Einstellungen unter „Datenschutz und Sicherheit“ sowie „Schutz“ finden Sie die relevanten Optionen.
Brave & Startpage: ein perfektes Duo
Analysen haben ergeben, dass Brave beim Start sowie bei der Verwendung durch den Benutzer verschiedene Verbindungen zu Brave-Servern aufbaut. Das verwässert den guten Gesamteindruck des Browsers leider. Auf der anderen Seite werden (ohne installierte Plug-ins) keine Verbindungen zu Google hergestellt und es lebt sich daher vergleichsweise unbeschwert hinsichtlich des Trackings durch Big Tech.
Um sich so weit wie möglich aus den Fängen der Datenkraken zu befreien, ist Brave ein guter Ansatz, sofern Sie die Browser-Einstellungen für Sicherheit und Datenschutz ausschöpfen. Konsequenterweise sollten Sie jedoch nicht vergessen, zusätzlich die standardmäßig verwendete Suchmaschine zu ändern. Brave bietet zwar mit Brave Search eine eigene Suchmaschine an. Wie weit diese tatsächlich trackingfrei ist, sei dahingestellt (auch wenn Tracking und Werbung angeblich herausgefiltert werden). Hier ist eine alternative Suchmaschine wie Startpage sicherlich eine exzellente Alternative.